Freitag, 17. August 2007

Wahlen

Wer die WOZ vom 9.8.2007 noch nicht gelesen hat, soll das bitte nachholen. Und dann gleich die Ausgabe vom 16.9.2007 kaufen gehen. Ich war ja ziemlich sauer, als ich den Artikel von letzter Woche gelesen hatte. Ich hatte mich nämlich vor meiner Abreise bei der WOZ gelemdet, ich könnte für sie schreiben, was die auch in Ordnung fanden, ich müsste einfach ein wenig warten, denn es sei eben eine WOZ-Mitarbeiterin dort gewesen, werde über Sierra Leone berichten und daher habe man in nächster Zeit wenig freien PLatz für das Land in der WOZ. Nach dem Artikel von letzter Woche musste ich dann sagen, dass ich diesen Artikel auch von zu hause aus hätte schreiben können, dass man dafür nicht unbedingt jemanden hierhin schicken müsste. Dachte auch, das sei nun alles zum Thema Sierra Leone, was mir etwas sauer aufstiess. Denn was liest man dort? Diamanten, Krieg, gewalttätige Jugend, Möglichkeiten zu Gewalt während der Wahlen. Und fertig. Wahrheit und zugleich auch Stereotypen.
Letzten Samstag waren die Wahlen. Es gab kaum Gewalt. Die Leute hier in Makeni standen teilweise um 2 Uhr morgens an, damit sie um 7 Uhr die ersten sein konnten. Andere standen um 5 Uhr an, um nach dem Wählen schnell wieder nach hause zu können und der Arbeit nachgehen könnten. Diese Leute standen dann bis 9, 10 Uhr an.
Arbeiten ging dann kaum jemand. Man versammelte sich den ganzen Tag und die Nacht und auch die folgenden Tage rund um die Radios, um den Wahlprozess mitzuverfolgen, erste Resultate zu erhalten. Leute, die kaum schreiben können, setzten sich mit Papier und Stift hin, um die Resultate der einzelnen Wahllokale niederzuschreiben. Um zu wissen, wie sich die Sache entwickelt, aber auch um die Zahlen zu haben, um später die offiziellen Resultate zu prüfen. Denn es wird Beschiss erwartet.
Wir warten immer noch auf die Ergebnisse. Wahrscheinlich wird die Opposition, die aus der Gegend Makenis kommt, die Parlamentswahlen gewinnen. Für die Präsidentschaft wird es wohl einen 2. Wahlgang geben, da kaum ein Kandidat 55% der Stimmen erhalten kann. Was dann geschieht, ist offen. Aber es wird das Land viel Geld kosten, Geld, das sonst schon nicht da ist. (Falls mir jemand sagen kann, wer die Wahlen bezahlt, wäre ich froh um die Info. Es gibt hier verschiedene Versionen).
Vor den Wahlen gab es zahlreiche Bescheissversuche der Regierung, was wohl weitergehen dürfte. Man bezahlte Wähler, versuchte verschiedene Unwahrheiten zu verbreiten, benutzte Regierungsautos für die Wahlkampagne, usw.

Sonst regnets eigentlich immer hier. Nur am Wahltag nicht. Das sahen die Leute als ein Zeichen von oben. Gott liebt Sierra Leone. Die Oppoistionspartei hat auch die Sonne im Parteilogo.

Affensuppe muss noch warten, mach mal lieber mit Palmwein weiter, der versaut den Magen schon genug.

Also denn, ein Stossgebet, dass ich nun auch posten kann..

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

aaaaa! non posso crederci! capisco quasi tutto! vado a guardare il pro7 - vediamo se posso capire anche il tedesco parlato! ;-)
baci dalla polonia tropicale (35 gradi alle 11 di sera!),
stammi bene,
julia - una polacca incontarta al corso di iain chambers tre anni fa ;-)